Test: STP by Prommersberger Perfect Classic 5,4 in 9 mm Luger im Praxistest
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Test: STP by Prommersberger Perfect Classic 5,4 in 9 mm Luger im Praxistest

Apr 24, 2024

Die hier vorgestellte Single-Action-Ganzstahlpistole wurde speziell für die IPSC Classic Division entwickelt. Warum es nicht nur für diese dynamische Disziplin interessant ist, sondern sich beispielsweise auch sehr gut für Präzisionswettkämpfe eignet, erfahren Sie hier in unserem Testbericht.

Vor etwa einem Jahrzehnt führte die International Practical Shooting Confederation (IPSC) die Classic Division ein . Als Ersatz für die sehr spezielle Modified Division, in der 1911 hauptsächlich Hochleistungspistolen im Kaliber .40 S&W mit Kompensator und Leuchtpunktvisier untergebracht waren, die in eine Box mit den Maßen 225x150x45 mm (L/B/H) passen mussten soll für mehr Zulauf in den dynamischen Schießsport sorgen.Auch wenn dieses Konzept angesichts der Starterzahl nicht ganz aufgegangen ist, ist die Classic Division IPSC in Reinform für Fans des traditionsreichen 1911 . Hier wird das „Zurück zu den Wurzeln“-Credo tatsächlich auf dem Schießplatz gelebt, denn man kämpft im Grunde mit der gleichen Ausrüstung und vielen Magazinen in der Hand, mit denen vor über 40 Jahren alles begann. Doch wie viel „Klassik“ die Classic Division heute noch ist, darüber lässt sich streiten. Würde man sich an die Originalkaliber halten, dürften streng genommen nur die teuren Großkaliber wie .45 Auto oder .38 Super Auto spielbar sein. In dieser Hinsicht hat der Weltdachverband gut daran getan, das preiswerte 9-mm-Luger als Kleinkaliber aufzunehmen. Obwohl die Länge der Staubschutzhülle begrenzt wurde, blieb der Rahmen oft nicht beim schlanken Originaldesign von gestern, da massivere Rahmen den Mündungsschlag physisch reduzieren sollen. Auch die Lauflänge ist größtenteils nicht bei den ursprünglichen 5"/127 mm geblieben, und Bull-Läufe ohne traditionelle Buchse sollen dem Stahlklassiker mehr Gewicht an der Vorderseite verleihen. Natürlich war absehbar, dass findige Büchsenmacher sich an die Regeln und Vorschriften hielten Mit der hier vorgestellten STP Perfect Classic 5.4 schließt sich der Kreis. Mal sehen, was sich Karl „Tscharlie“ Prommersberger für das neueste Modell ausgedacht hat.

Die neue Pistole wird das bisherige Modell Perfect Classic aus dem Katalog des deutschen Herstellers STP verdrängen. Die wohl wichtigste Änderung hierbei ist die Verlängerung der Lauflänge auf 5,4"/133 mm. Diese ungewöhnliche Lauflänge ist bei IPSC-Wettbewerben seit geraumer Zeit immer wieder anzutreffen und hat mit der bereits erwähnten Box-Dimension-Regel der IPSC-Standard- und Classic-Division zu tun. Dabei müssen die Pistolen mit eingelegtem Magazin und gespanntem Hahn in die beschriebene Box passen. Dadurch ergibt sich diese ungewöhnliche Lauflänge, die jeden Millimeter ausnutzt. Für alle Präzisionsschützen, die sich noch nie so recht zwischen den optisch meist schöneren 5"/127 mm-Geschützen und den Longslide-Modellen mit 6"/152 mm-Lauf, die einen größeren Visierradius bieten, entscheiden konnten, ist hier vielleicht der ideale Kompromiss. Optisch passen die silbernen Aluminium-Griffschalen des italienischen Tuning-Unternehmens Toni Systems gut zur schwarzen DLC-Beschichtung. Die leicht konvexen Griffe verfügen über eine Skateboard-ähnliche Griptape-Beschichtung und sitzen so eng, dass eine Schraubbefestigung eigentlich überflüssig ist. Die spezielle sechseckige Schlittenkontur passt auch zum massiven Rahmen mit eckigem Abzugsbügel und leicht abgeschrägter Staubschutzkappe vorne.

Der ca. 17 mm dicke Bullenlauf schließt exakt bündig mit der Verschlussfront ab. Beim langsamen Öffnen und Schließen des Verschlusses ist bereits akustisch zu spüren, dass der Lauf durch Sog im Verschluss einrastet. Zusammen mit den engen Passungen zwischen Rahmen und Schlitten weckte dies Hoffnungen auf minimalistische Gruppierungen. Damit diese auch beim Freihandschießen erreicht werden können, darf der Abzug nicht enttäuschen. Mit sauberen Eigenschaften und einem durchschnittlichen Zuggewicht von rund 1.100 Gramm, wovon etwa die Hälfte auf die erste Stufe entfällt, war dies jedoch nicht der Fall. Auch hier blieben also keine Wünsche offen . Die Daumensicherung auf der linken Seite ist groß ausgelegt, auf der rechten Seite ist sie in Standardgröße gehalten. Unsere im Kaliber 9x19 aufgebaute Testwaffe ist selbstverständlich auch in größeren Kalibern wie .40 S&W oder .45 Auto erhältlich. Der Versand des STP Perfect Classic 5.4 erfolgt in einer roten Nylontasche, leider ohne weiteres Metallmagazin. Für den blitzschnellen Magazinwechsel sorgt der Aluminium-Magazinschacht mit Zierleiste, auf dem auch Schützen mit großen Händen eine Ablagefläche finden. Ob das STP Perfect Classic 5.4 auch dort eine perfekte Figur macht, soll ein Besuch auf dem Schießstand zeigen.

Mit zehn Ladungen von 95 bis 147 Grains, vom Vollmantel- bis zum Kupfer- und Hohlspitzgeschoss, sollte die Testwaffe zeigen, was in ihr steckt. Wir wurden nicht enttäuscht.Die besten Ergebnisse wurden mit dem Norma 124-Grain Safeguard erzielt, dessen 10-Schuss-Gruppe mit 17 mm Durchmesser problemlos mit einer 2-Euro-Münze abgedeckt werden kann . Natürlich wollten wir wissen, was auf der 50-Meter-Entfernung davon übrig geblieben ist. Das eigentlich für Verteidigungszwecke gedachte Hohlspitzgeschoss der Werksmunition lieferte auf diese Distanz eine respektable Gruppe von 48 mm ab. Mit einem Faktor/MIP von 133/263 ergibt sich sogar ein sehr mäßiges Schussverhalten. Die Patrone des schwedischen Herstellers ist bei einigen Händlern für rund 18 Euro für die 50er-Box erhältlich, was heutzutage durchaus erschwinglich ist. Den zweiten Platz mit 28 mm belegte unsere Handladung mit einem 115-Korn-H&N-Geschoss, kaum schlechter schnitt das GECO 124-Korn-FMJ mit 30 mm ab.

Enge Gruppierungen, wie die hohe Leistung eines Sportwagens, werden gerne betont, können aber nicht von jedem erreicht werden.Daher spielt unserer Meinung nach die Kompatibilität mit vielen Munitionstypen eine gewichtigere Rolle . Und da hatte der Perfect Classic genug zu bieten. Viele Gruppen siedelten sich im 30-mm-Bereich an, so dass der errechnete durchschnittliche Treffsicherheitswert aller Munitionstypen bei sehr ansprechenden 35 mm lag. Selbst mit „guten und günstigen“ Ladungen wie dem GECO 124-gr FMJ oder der S&B-Großpackung schnitt unsere Testwaffe gut ab, und das sind vermutlich die Munitionstypen, die aufgrund des günstigen Preises letztendlich am häufigsten im Kugelfang landen. Trotz der vielen unterschiedlichen Geschossformen mit teilweise sehr kurzen Patronenlängen kam es zu keinen Störungen.

Lauflänge:

Drallsteg-Grooves-Durchmesser:

2,8 mm, mit rotem Glasfasereinsatz

Beidseitiger Daumensicherungshebel, Griffsicherung

Abzugswirkung, Zuggewicht/Spannweite:*

USA, durchschnittlich 1.071 g, 59 g

Auch wenn das Perfect Classic 5.4 eigentlich wie geschaffen für dynamische IPSC-Aufnahmen ist, ist es dafür allein viel zu gut. Ihre gute Eigenpräzision, der hervorragende Abzug und auch der große Visierradius machen die Waffe für das statische Präzisionsschießen und viele andere Disziplinen attraktiv. Schön ist, dass es in unserer Zeit auch etwas gibt, das nicht teurer geworden ist: So liegt der Preis in Deutschland wie beim Perfect Classic 5.0-Vorgänger bei 3.400 Euro (der Preis kann wie üblich in Ihrem Land anders sein, schauen Sie also nach Händler vor Ort).

Vor etwa einem Jahrzehnt führte die International Practical Shooting Confederation (IPSC) die Classic Division einAuch wenn dieses Konzept angesichts der Starterzahl nicht ganz aufgegangen ist, ist die Classic Division IPSC in Reinform für Fans des traditionsreichen 1911 Diese ungewöhnliche Lauflänge ist bei IPSC-Wettbewerben seit geraumer Zeit immer wieder anzutreffen und hat mit der bereits erwähnten Box-Dimension-Regel der IPSC-Standard- und Classic-Division zu tun. Dabei müssen die Pistolen mit eingelegtem Magazin und gespanntem Hahn in die beschriebene Box passen. Mit sauberen Eigenschaften und einem durchschnittlichen Zuggewicht von rund 1.100 Gramm, wovon etwa die Hälfte auf die erste Stufe entfällt, war dies jedoch nicht der Fall. Auch hier blieben also keine Wünsche offenDie besten Ergebnisse wurden mit dem Norma 124-Grain Safeguard erzielt, dessen 10-Schuss-Gruppe mit 17 mm Durchmesser problemlos mit einer 2-Euro-Münze abgedeckt werden kannDaher spielt unserer Meinung nach die Kompatibilität mit vielen Munitionstypen eine gewichtigere Rolle